Sprache öffnet Türen. Wer früh Deutsch lernt, startet sicherer und erleichtert Lehrpersonen und Klassen das gemeinsame Lernen.
Wenn ein Kind den Kindergarten betritt und kaum Deutsch versteht, beginnt seine Bildungsreise mit einem Handicap.
Dabei könnten wir längst helfen. In Wädenswil nahmen 94 Prozent der Eltern an der Sprachstanderhebung teil – ein beeindruckender Wert, der die Wichtigkeit des Themas unterstreicht. Rund jedes dritte Kind zeigt Förderbedarf. Mit gezielten Angeboten wie Spielgruppen, Beratungsgesprächen oder Hausbesuchen lässt sich früh und individuell fördern – sozialverträglich und wirksam.
Sprachförderung dient allen
Die Massnahmen kosten Wädenswil rund 35 000 Franken jährlich. Dem gegenüber stehen langfristige Einsparungen: weniger Stützangebote, bessere Berufsperspektiven, stärkere Bildungslaufbahnen und weniger Sozialhilfe.
Lehrpersonen profitieren unmittelbar. Kinder, die kaum Deutsch sprechen, können dem Unterricht nicht folgen. Das erschwert die Kommunikation, erhöht den Planungsaufwand und führt oft zu Frustration auf allen Seiten. Die Klasse wird in ihrem Lernfluss zurückgehalten. Frühförderung entlastet somit nicht nur das einzelne Kind, sondern stärkt die ganze Lerngemeinschaft. Sprachförderung ist mehr als Bildungspolitik. Sie ist gerecht, nachhaltig und eine Investition in ein erfolgversprechendes Miteinander.
Dieser Artikel erschien im September 2025 in der Parteizeitung «So».
