Da neue Leitungen verlegt werden müssen, lohnt sich der Verbund nur im dichten Siedlungsgebiet und nahe am Zürichsee, dort allerdings sehr. Nach Abschluss des Projekts werden jährlich bis zu 15 000 Tonnen CO2 eingespart. Der Bau des Energieverbundes ist aufwändig, aber durch die Nutzung der Seewasserwärme langfristig nachhaltig.
Gebührenbremse durch parlamentarische Kontrolle
Für die Realisierung benötigt Wädenswil Geld und Know-how. Mit der energie360°, einer Aktiengesellschaft im hauptsächlichen Besitz der Stadt Zürich, wurde eine verlässliche Partnerin gefunden. Wädenswil und energie360° wollen gemeinsam die Aktiengesellschaft «Energieverbund Wädenswil AG» gründen. Diese soll zu 51% der Stadt Wädenswil und zu 49% der energie360° gehören. Wädenswil erreicht so eine hohe Mitsprachemöglichkeit zur Hälfte der Kapitalkosten. Obwohl die Firma der öffentlichen Hand gehört, besteht durch das Quasi-Monopol das Risiko, dass sie ein zu hohes finanzielles Polster anhäuft. Die Heizkosten würden so übermässig steigen. Deutlich sichtbar ist dieser Effekt beim Zweckverband Entsorgung Zimmerberg. Die SP fordert deshalb ein zweckmässiges Controlling durch das Parlament.
Die Energiewende eilt
Neben den ökologischen Vorteilen stärkt der Energieverbund die regionale Wirtschaft. Für die SP ist diese lokale und erneuerbare Energiequelle von unschätzbarem Wert. Sie verringert die Abhängigkeit von ausländischen Energielieferantinnen, von fossilen Brennstoffen und von Atomstrom.
Einige potentielle Grosskunden im Wärmeverbund planen jetzt eine neue Heizung. Je schneller sich das Projekt entwickelt, desto mehr Grossabnehmerinnen können gewonnen werden. Die SP möchte noch dieses Jahr eine parlamentarische Zustimmung zum Wärmeverbund erreichen.
Dieser Artikel erschien im November 2024 in der Parteizeitung «So!».