Im Frühling 2026 wählt die Wädenswiler Bevölkerung ihr Stadtpräsidium neu.
Edith Höhn, Gemeinderätin SP 2019-2023, im Gespräch mit Jonas Erni, Stadtrat Werke und Vizepräsident.
Jonas Erni, die SP Wädenswil hat dich zur Wahl für das Stadtpräsidium nominiert. Was hat dich zur Kandidatur bewogen?
Seit über zehn Jahren engagiere ich mich mit grosser Leidenschaft für Wädenswil –
sowohl in der Kommunal als auch in der Kantonalpolitik. In dieser Zeit habe ich unsere Stadt in all ihren Facetten kennen gelernt: ihre Stärken, ihre Herausforderungen, aber auch das enorme Potenzial, das in ihr steckt. Ich durfte zahlreiche Projekte anstossen und begleiten, etwa den Aufbau des neuen Energieverbunds, Initiativen zum Schutz unserer Natur und Umwelt oder konkrete Massnahmen zur Förderung der Biodiversität. Auch die Stadt- und Raumplanung habe ich stets im Blick behalten, um Wädenswil nachhaltig und zukunftsorientiert weiterzuentwickeln. Unsere Stadt liegt mir am Herzen. Jetzt ist für mich der richtige Moment gekommen, einen Schritt weiterzugehen und mehr Verantwortung zu übernehmen. Als Stadtpräsident möchte ich gemeinsam mit der Bevölkerung die Zukunft von Wädenswil aktiv gestalten: sozial, ökologisch und wirtschaftlich stark.
Du bist der jüngste, aber zugleich erfahrenste Kandidat. Wie passt das zusammen?
Mit 44 Jahren bringe ich frische Energie mit. Gleichzeitig habe ich die längste politische Erfahrung aller Kandidierenden. Diese Kombination ist entscheidend: wir brauchen heute sowohl Dynamik als auch Stabilität. Beides kann ich bieten.
Während der unfallbedingten Abwesenheit des Stadtpräsidenten hast du die Stadtregierung bereits interimistisch geführt. Wie war das für dich?
Es war eine intensive und sehr wertvolle Erfahrung. Ich konnte ein Jahr lang die präsidialen Aufgaben übernehmen und habe dabei viel Zuspruch und Vertrauen erfahren. Eindrücklich war für mich der Moment, als wir mit dem Ausbau von Solarenergie und der Förderung lokaler Wärmeverbünde die Weichen für eine nachhaltige Energiezukunft gestellt haben. Es war schön zu erleben, wie Politik, Verwaltung und Bevölkerung an einem Strick gezogen haben.
Genauso bereichernd waren die persönlichen Begegnungen mit Menschen aus allen Teilen der Bevölkerung, in den Sprechstunden, an Veranstaltungen und im direkten Austausch auf der Strasse. Ich habe erfahren, wie vielfältig die Anliegen, Sorgen und Ideen in unserer Stadt
sind und wie wichtig es ist, zuzuhören.
Die Zusammenarbeit in der Kulturkommission hat mich inspiriert. Es ist motivierend zu erleben, wie engagiert und kreativ sich Menschen für ein lebendiges kulturelles Leben in Wädenswil einsetzen. Das Zusammenspiel von Politik, Kultur und Bevölkerung macht für mich das Herz einer lebenswerten Stadt aus.
Was sind deine Visionen für Wädenswil? Welches Zukunftsprojekt ist dir wichtig?
Mir liegt die ökologische und soziale Transformation Wädenswils am Herzen. Nachhaltigkeit ist für mich nicht nur ein Schlagwort, sondern zentraler Leitgedanke. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass wir den öffentlichen Raum grüner, sicherer und lebensfreundlicher gestalten.
Dazu gehören mehr Bäume, schattige Begegnungsorte, sichere Wege für Fussgängerinnen, Fussgänger und Velofahrende, sowie saubere Energie aus regionalen Quellen. Zentral ist auch, dass Wohnen bezahlbar bleibt, damit Wädenswil seinen sozialen Zusammenhalt bewahrt. Gleichzeitig spüre ich ein starkes Bedürfnis nach Orientierung und Vertrauen, nach Politik, die zuhört, anpackt und Lösungen bietet. Mir ist wichtig, dass wir mutig vorangehen, aber gleichzeitig alle mitnehmen. Politik darf nicht spalten, sondern soll verbinden.
Was beschäftigt die Wädenswiler Bevölkerung deiner Meinung nach am meisten?
Der Wohnraum ist knapp und die Preise steigen. Hier braucht es gezielte Lösungen, damit auch junge Menschen, Familien und ältere Personen weiterhin in unserer Stadt leben können. Genossenschaftlicher und gemeinnütziger Wohnungsbau spielt dabei eine Schlüsselrolle, genauso wie eine vorausschauende Boden- und Quartierpolitik. Viele wünschen sich eine Stadt, die Lebensqualität ernst nimmt: weniger Lärm, mehr Grün, sichere Wege und Begegnungsorte, wo man sich zu Hause fühlt.
Was möchtest du den Wählerinnen und Wählern mit auf den Weg geben?
Wädenswil hat enormes Potenzial. Ich möchte gemeinsam mit den Menschen vor Ort Lösungen entwickeln, die uns als Stadt ökologisch, sozial und wirtschaftlich weiterbringen. Dafür trete ich an: mit Erfahrung, Tatkraft und einer klaren Haltung für die Zukunft.
